Studie zum Zusammenhang von Führung, Gesundheit und Resilienz
Die Bertelsmann-Stiftung (2013) bestätigt mit einer Studie (Download als PDF) den Zusammenhang zwischen Führung, Gesundheit und Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit). Die Daten sind zwar schon fünf Jahre alt, die Aussagen dürften jedoch jedoch unverändert aktuell sein.
Gesundheit + Führung
Insgesamt wurden 564 Personen aus 121 deutschen Unternehmen mit Hilfe eines Onlinefragebogens befragt. 347 der befragten Personen waren Mitarbeiter und 217 der befragten Personen Führungskräfte. 27,3 % der befragten Personen waren weiblich und 72,7% männlich.
Als Messinstrument kam u.a. das RFI® (Resilience Factor Inventory) zum Einsatz.
Die folgende Grafik haben wir der Studie entnommen. Sie zeigt den Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung als „gute Führungskraft“ und unterschiedlichen Ergebnisvariablen. Mitarbeiter, die ihre Führungskraft sehr schätzen, sind zufriedener, leistungsfähiger und effektiver. Zugleich zeigen sie weniger psychische Beschwerden und sind nicht so zynisch, wie andere Mitarbeiter.
Diese Studie ist (wie viele andere auch) ein Plädoyer an Führungskräfte, sich der eigenen Verantwortung bewusst zu sein. Führung ist zwar sicher nicht der einzige Einflussfaktur auf Gesundheit und Resilienz, wohl aber ein bedeutsamer. Nur selten sind die hiermit angesprochenen Führungskräfte ihrer Wirkung voll bewusst. Die Gründe für virulente Probleme werden nur zu oft in anderen Ursachen gesucht.
Fazit
Die Autoren der Studie kommen zu folgendem differenzierteren Fazit, was den Zusammenhang von Führung und Gesundheit betrifft: „Es konnte in dieser Studie erneut ein starker Hinweis darauf gefunden werden, dass Führungskräfte mit ihrem Führungsverhalten einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit und die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter haben. Es konnte außerdem zum ersten Mal gezeigt werden, dass dies in hohem Maße für ein Führungsverhalten zutrifft, welches auf die psychologischen Grundbedürfnisse eines Menschen nach Orientierung & Kontrolle, nach Sinn & Stimmigkeit (Kohärenz), nach Lustgewinn & Unlustvermeidung, nach Selbstwerterhöhung & Selbstwertschutz und nach Bindung abzielt. Der größte Zusammenhang bestand hier zu dem Faktor Kohärenz, also dem Bedürfnis nach „Sinn & Stimmigkeit“ eines Menschen. Dies gibt wiederum einen starken Hinweis darauf, dass Führungskräfte vor allem durch ein authentisches, vorbildliches und sinnvermittelndes Führungsverhalten einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter nehmen können.
Oder wie wir es zusammenfassen würden: Die Aufgabe einer Führungskraft ist es, die Selbständigkeit und Brillanz der Mitarbeiter zu fördern sowie Inspiration und Sinnhaftigkeit der Arbeit zu vermitteln. Ob dies gelingt, können nur die Mitarbeiter selbst beantworten. Warum also nicht einfach mal nachfragen?