
Growth Mindset – Motivierende Botschaften
Eine ganz tolle Aktion einer Lehrerin an einer Grundschule in New Jersey veranlasst mich auch in diesem Blog kurz darüber zu schreiben. Wir bei HOLTMEIER & FRIENDS befassen uns viel mit Motivation, aber auch mit korrigierendem Feedback im Kontext von Unternehmens- und Mitarbeiterführung. Die besagte Lehrerin schrieb individuelle wachstumsorientiert Botschaften vor einem Test auf die Tische Ihrer Schüler. Diese sollten das Selbstbewusstsein der Kinder stärken und sie motivieren, hart für ihren Erfolg zu arbeiten. Eine schöne Idee. Dahinter steckt das Konzept des Growth Mindsets. Es stammt von Carol Dweck und geht davon aus, dass Fähigkeiten sich durch harte Arbeit und Hingabe entwickeln können, und nicht durch Intelligenz oder Talent alleine limitiert sind. Hier zwei Beispiele:
„Lernen ist deine Superkraft! Hör nie auf, es zu versuchen und hör nie auf, dein Gehirn weiter zu füttern“
„Ich werde dir nicht sagen, dass es leicht wird, aber es wird sich lohnen. Gib dein Bestes!“
Wer sich etwas tiefer mit dem Ansatz von Carol Dweck beschäftigen möchte, dem sei das folgende Video empfohlen.
Auf den Punkt gebracht, könnte man es so formulieren. Menschen mit einem sogenannten Growth Mindset erreichen mehr im Leben. Doch mit einem solchen Mindset wird man nicht geboren, sondern das Umfeld hat einen Einfluss darauf, wie wir mit Herausforderungen, speziell mit Fehlschlägen, umgehen. Die folgende Folie zeigt hilfreiche Kognitionen, die zu stärken es gilt. (Nicht nur in der Schule, übrigens.)
Viel Spaß beim Um-denken!
Das Ganze gibt’s übrigens auch zum Thema Feedback (ist ja euer Steckenpferd! ;)): Gemeinsam mit ihrem Team führte Dweck (2006) ein Experiment durch, in welchem Kinder einen Test absolvierten und danach mit einer Zeile Lob bedacht wurden. Und zwar waren es die Varianten “Das hast du richtig gut gemacht; du musst sehr schlau sein“ (fixed mindset) oder „Das hast du richtig gut gemacht; du musst dich wirklich angestrengt haben“ (das von dir angesprochene growth mindset). Nach dem ersten Puzzle boten die Wissenschaftler den Kindern entweder ein schwierigeres Puzzle an, von dem die Kinder lernen konnten oder ein einfacheres als das vorherige, bereits gelöste.
Die Mehrheit der Kinder, die für ihre Intelligenz gelobt worden waren, wollte ein einfacheres Puzzle – sie wollten das Risiko vermeiden, einen Fehler zu begehen, der sie den Status „schlau“ kosten könnte. Auf der anderen Seite standen 90% der im wachstumsorientierten Rahmen gelobten Kinder, die ein schwierigeres Puzzle lösen wollten.
Warum?
Wenn Kinder für ihre Mühe und harte Arbeit gelobt werden (die zu Erfolgen führten), möchten sie sich weiter in diesem Prozess engagieren. Sie haben keine Sorge um den eigenen Intelligenzstatus und werden deshalb nicht von der Möglichkeit abgelenkt, etwas zu lernen.
Spannend. Insbesondere auch bei der Kindererziehung. 😉
Liebe Grüße,
Micha
Hallo Micha, ja danke für die interessante Ergänzung.