Positives Feedback allein reicht nicht aus
Positives Feedback allein reicht nicht aus, meinen Rose, Fleenor, Bracken und Church (2019):
Demut sei ein Markenzeichen für Exzellenz. „Die Besten sehnen sich nach Feedback und sind entsprechend misstrauisch, wenn sie nur positives Feedback hören. Ohne konstruktiv-kritisches Feedback laufen Menschen Gefahr, in einer von der Realität getrennten Blase der Positivität isoliert zu werden. Und je höher man in einer Organisation steigt, desto schwieriger ist es, kritisches Feedback über sich selbst zu erhalten.“
Laut Zenger und Folgman (2014) erkennt die überwiegende Mehrheit der Führungskräfte, die ein 360 Grad Feedback erhalten, dessen Wert. Eine Studie ergab, dass deutlich mehr Feedbackempfänger sich negatives Feedback als positives Feedback wünschen und kam zu dem Schluss: „Niemand mag negatives Feedback geben, aber jeder will es bekommen“
Dies ist ein wichtiger Kontrapunkt zu jenen Evangelisten der Positiven Psychologie, die ein einfaches „Kudo-Feedback“ (= ausschließlich auf Stärken, Lob und Wertschätzung fokussiertes Feedback) als Ausdruck einer modernen Feedback-Kultur betrachten. Für die vertiefende Lektüre empfehlen wir den vollständigen Artikel auf Talent Quartely.
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Literatur:
- Rose, D.S., Fleenor, J.W., Bracken, D.W. & Church, A.H. (2019). The Feedback Reality.
- Zenger, J. & Folkman, J. (2014). Your Employees Want the Negative Feedback You Hate to Give. Harvard Business Reviewonline June 30.
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