Absentismus unsere Berliner Beamten
In der Arbeitspsychologie sprechen wir von Absentismus, um Fehlzeiten zu benennen, die auf Probleme im Privaten, auf motivationale Ursachen oder auf Schwänzen, nicht aber auf tatsächlichen Krankenstand zurückzuführen sind. Der Spiegel berichtet heute, dass die Berliner Beamten fast zwei Monate (37,6 Arbeitstage) im Jahr fehlen. Ui!
Bei uns im Unternehmen hatten wir im letzten Jahr einen Durchschnitt von ca. 10 Tagen. Aber das ist sicher nicht vergleichbar. Laut Techniker Krankenkasse (siehe Grafiken) waren es bundesweit im Durchschnitt 12,8 Fehltage und Berlin hatte 14,5 Fehltage.
Das sind dann also bei den Berliner Beamten 2,5 mal mehr Fehltage als bei den verbleibenden Berliner Arbeitnehmern. Außerdem hat die Techniker Krankenkasse Daten veröffentlicht, die zeigen, dass der Anstieg der Krankentage in den letzten Jahren auf psychische Ursachen zurückzuführen sind.
Im Spiegel-Artikel wird das höhere Durchschnittsalter der Berliner Beamten im Vergleich zum Rest der Republik als Ursache angegeben. Das klingt für mich so, als wolle der zuständige Innenstaatssekretär Andreas Statzkowski das Problem verharmlosen. Vielleicht sollten die Berliner Verantwortlichen mal verstärkt über Möglichkeiten der Prävention und die tatsächlichen Ursachen nachdenken.
Foto: Daniel Mennerich