Bill Gates über die Bedeutung von Feedback (für Lehrer*innen)
Bill Gates weiss um die Bedeutung von Feedback. Wenig Feedback = wenig Verbesserung. Auch wenn das TED-Video schon neun Jahre alt ist, und Bill Gates nicht über das deutsche Bildungssystem spricht, dürfte die beschriebene Ausgangssituation auch hierzulande noch treffend beschrieben sein. In der Presse lesen wir regelmäßig vom Lehrermangel in Deutschland. Es finden sich offensichtlich nicht genügend Interessenten für den Job. Es fehle an Wertschätzung etc. Das Problem ist sicher komplex und nicht (schon gar nicht von uns) leicht zu lösen. Die Rolle von Feedback für persönliches Wachstum, Arbeitszufriedenheit und -motivation wollen wir dennoch als Debattenbeitrag einmal explizit hervorheben.
Als Lehrende an diversen Universitäten und Hochschulen sind wir selbst regelmäßig mit Lehrevaluationen konfrontiert. Im Prinzip handelt es sich dabei um ein 90° Feedback. Im Ergebnis gibt es strukturierte und relevante Rückmeldung, wie das eigene Verhalten von den Studierenden wahrgenommen wird. Tatsächlich ergeben sich daraus viele Ansätze, um es im nächsten Semester besser zu machen. Mal sind die Rückmeldungen inhaltlicher Natur, manchmal stärker auf uns als Personen bezogen. Nahezu immer waren sie konstruktiv und hilfreich. Insbesondere die vielen wertschätzenden Kommentare motivieren spürbar, nicht in einen Trott zu verfallen, sondern immer wieder neue Highlights und aktuelle Praxisbeispiele in die Lehre einzubauen.
Das etablierte 360° Feedback wäre ein herausragendes Instrument, um Lehrerinnen und Lehrern am Ende eines jeden Schuljahres ein wertvolles Feedback zur Verfügung zu stellen. Fragebögen für Schüler, Eltern und Kollegen als Feedbackgebergruppen liegen vor, werden aber nicht bzw. kaum eingesetzt. Warum eigentlich? Was anderswo gut funktioniert, könnte doch auch in der Schule nützlich und ein Teil der Lösung sein.