Alles was man über „Intelligenz“ wissen muss (Stand: 2012)
Intelligenz […] umfasst die Fähigkeiten zu schlussfolgern, zu planen, Probleme zu lösen, abstrakt zu denken, komplexe Ideen zu verstehen, schnell und aufgrund gemachter Erfahrungen zu lernen. Nicht gemeint sind auswendig gelerntes Wissen aus Büchern, eng umgrenzte akademische Qualifikationen oder pfiffiges Ausfüllen von Tests. Vielmehr spiegelt Intelligenz eine breitere und substanziellere Fähigkeit für das Verständnis unsere Umgebung wieder – etwas „durchblicken“, daraus „schlau werden“ und die richtigen Schritte daraus „ableiten“ (Linda Gottfredson, 1997).
Ein Meilenstein der wissenschaftlichen Debatte stellt sicherlich das 1994 erschienen Buch „The Bell Curve“ dar. Unter anderem zeigen die Autoren Charles Murray und Richard Herrnstein in ihrem Werk auf, dass Intelligenz zum einen durch IQ-Tests akkurat erfasst werden kann und zum anderen der beste Prädiktor für schulischen wie auch beruflichen Erfolg ist. Nicht alle dort getroffenen Aussagen blieben unwidersprochen. Die Publikation animierte Ulric Neisser sowie 10 weitere Wissenschaftler zum Schreiben eines gemeinsamen Papers, das noch heute eine herausragende Zusammenfassung dessen ist, was eine große Mehrheit einschlägiger Wissenschaftler als Tatsachen der Intelligenzforschung nennen würden. Jetzt, 16 Jahre später im Januar 2012, ist ein Update dieses Papers von Richard E. Nisbett und Kollegen erschienen. Es trägt den Titel „Intelligence: New Findings and Theoretical Developments“. Beide Artikel gemeinsam bringen jeden Interessierten in kürzester Zeit auf den Status Quo der Intelligenzforschung und sind als PDF verfügbar:
- 1996: Intelligence: Knowns and Unknowns
- 2012: Intelligence: New Findings and Theoretical Developments
___
Bildquelle: OpenAI. (2024). Intelligenz [Digital image created with DALL-E]. Retrieved from https://openai.com/