3 Verhaltenstips für den Umgang mit Fehlern
Wenn Fehler passieren, ist das zuweilen sehr ärgerlich. Insbesondere dann, wenn der Fehler eine unangenehme Konsequenz zur Folge hatte und dann vielleicht sogar vermeidbar gewesen wäre. Und irgendwie sind es doch in der Regel die Fehler der anderen, die uns besonders ärgern, richtig?
Oder wir vertreten schlicht die Auffassung, dass dort wo gehobelt wird, Späne fallen. Menschen machen Fehler – da kann man wenig machen…
Tatsächlich spricht aber vieles dafür, dass die Etablierung einer geeigneten Fehlerkultur ein wichtiges Thema ist, mit dem sich Führungskräfte auseinandersetzen müssen, denn Fehler sind der aussagekräftigste Fall. Es lohnt sich eigentlich immer genauer zu untersuchen, warum es dazu gekommen ist. Gibt es weitgehend allgemein gültige Regeln für ein gutes Verhalten, wenn dann mal ein Fehler passiert? Ich denke schon. Dies sind meine Top 3:
1. Analysiere gründlich
Frage nicht „Wer war’s?“. Vergeude keine Energie mit der Schuldfrage. Finde stattdessen heraus, warum der Ursprung der Fehlerentstehung für den Verursacher anfangs einen Sinn ergeben hat. Analysiere die Muster der Fehler, sie sind nicht zufällig! Baue sofern möglich Sicherungen ein, dass Folgeschäden möglichst geringe Auswirkungen haben.
2. Sei respektvoller denn je
Behandele Menschen die Fehler machen so, wie du selbst gerne behandelt werden möchtest. Beachte: Das „Standardprogramm“ und zugleich katastrophalste Vorgehen im Umgang mit Fehlern ist deren Verschweigen. Menschen haben meist Angst vor der zu erwartenden Konsequenz. Sie müssen zunächst erleben, dass sie trotz eines Fehlers respektvoll behandelt werden.
3. Gib differenziertes Feedback
Wenn Fehler immer wieder passieren, bleib ruhig. Tadel und simple Appelle lenken zwar in gewissem Umfang die Aufmerksamkeit eines Mitarbeiters auf ein Problemfeld, können aber dessen Fehlerquote meist nur marginal beeinflussen. Gib stattdessen differenziertes Feedback, das deinen Mitarbeitern hilft Rahmenbedingungen besser zu verstehen und die Folgen des Handelns möglichst lebhaft zu antizipieren. Sorge dafür, dass Fehler als wertvolles „negatives Wissen“ nicht in Vergessenheit geraten. Lobe deine Mitarbeiter für deren Bemühungen zur Fehlerreduktion. Du erkennst, eine reife Fehlerkultur geschaffen zu haben, wenn dein ganzes Team sich gegenseitig Feedback gibt, um Fehler möglichst zu vermeiden.
Führe dir immer wieder vor Augen, dass das Beschreiten neuer Wege untrennbar mit Irrtümern und Fehlern verknüpft ist. Wenn du ein innovatives Team haben möchtest, musst du Fehler nicht nur akzeptieren, du musst sie sogar provozieren.
Foto: BK