Was ist eine arbeitsfördernde Unternehmenskultur?
Heute freue ich mich einen Gastbeitrag von Frau Eva Urban von Gesundheitsmanagement24 publizieren zu können. Frau Urban schreibt über die Bedeutung gesundheitsförderlicher Faktoren in Organisationen und mahnt insbesondere die besondere Rolle der handelnden Führungskräfte, spezieller Stressoren und der vorherrschenden Unternehmenskultur an.
Wenn alles rund läuft, meint so mancher Führungsverantwortliche, die Personalpolitik sei momentan nicht seine drängendste Aufgabe. Jeder erledigt seine Arbeit und es gibt keine besonderen Vorkommnisse, da muss man keine Extrazeit in die Mitarbeitermotivation investieren. Eine gut organisierte Personalstrategie braucht aber jedes Unternehmen unbedingt zur dauerhaften Aufrechterhaltung seines Erfolges. Eine Führungskraft sollte immer genau wissen, was in ihrem Verantwortungsbereich vor sich geht. Auch die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter geht den Chef etwas an. Denn nur in einer arbeitsfördernden Atmosphäre wird die bestmögliche Leistung erbracht, die der vorhandene Personalpool erreichen kann.
Was ist arbeitsfördernde Führung?
Ein positives Betriebsklima fördert die Arbeitskraft mitunter stärker als die Höhe des Gehalts. Der Führungsverantwortliche kann das Klima durch Wertschätzung seiner Mitarbeiter in eine positive Richtung lenken. In einem so motivierten Kollegenkreis kann die Arbeitskraft immer optimal ausgenutzt werden. Denn eine positive Kommunikation vom Chef zum Untergebenen gewährleistet auch die Gesunderhaltung der Mitarbeiter. Offene Kommunikationskultur ist also auch arbeitsfördernde Unternehmenskultur. Krankmachenden Stress der Mitarbeiter zu vermeiden ist eine der elementarsten Aufgaben der gesunden Führung.
Stress als Arbeitshindernis
Stress ist geradezu das Gegenteil einer arbeitsfördernden Atmosphäre im Unternehmen. Natürlich wird es immer wieder vorübergehende Belastungssituationen geben, das lässt sich wohl an keinem Arbeitsplatz vermeiden. Ein motivierter Mitarbeiter übersteht eine solche Phase ohne Probleme. Permanenter Stress kann die Gesundheit jedoch erheblich beeinträchtigen. Dieser Zustand kann beispielsweise durch eine suboptimale Aufgabenverteilung entstehen. Auch eine gestörte Kommunikation oder mangelnde Wertschätzung kann zu dauerhaften Stresssituationen führen. In einem solchen Klima herrscht keine arbeitsfördernde Atmosphäre mehr, die Motivation der Mitarbeiter kann hier nicht ideal entwickelt sein. Es liegt in der Verantwortung der Führungsebene, solche arbeitshindernden Situationen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Eine arbeitsfördernde Unternehmenskultur räumt den Mitarbeitern diese Hindernisse aus dem Weg und schafft ein angenehmes Umfeld, in dem es sich freudig und leistungsfähig arbeiten lässt.
Arbeitgeberverantwortung für die Gesundheit der Mitarbeiter
Eine arbeitsfördernde Unternehmenskultur sorgt sich um die Gesundheit der Mitarbeiter. Denn nur gesundes Personal kann eine optimale Leistung erbringen, die dem Erfolg des Unternehmens dienlich ist. Die Mitarbeitergesundheit und ein arbeitsförderndes Klima sind somit auch wichtige wirtschaftliche Faktoren in einer erfolgsausgerichteten Personalstrategie. Motiviertes Personal ist die solide Basis eines jeden Unternehmens. Um dieses Fundament zu festigen, sollte die Personalabteilung nicht nur für formale Belange der Mitarbeiter ein offener Ansprechpartner sein. Auch weiche Faktoren wie das Wohlergehen des Einzelnen sind von Belang für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Wenn die Mitarbeiter nicht gesund und motiviert sind, fängt das Fundament irgendwann zu bröckeln an. Stressbedingte Fehlzeiten können einem Unternehmen schwer zusetzen. In einer arbeitsfördernden Atmosphäre wird diese Bedrohung am effektivsten eingedämmt.
Arbeitsfördernde Unternehmenskultur und Work-Life-Balance
Der Zusammenhang zwischen einer ausgeglichenen Work-Life-Balance und einem arbeitsfördernden Klima ist evident. Nur wenn jeder Mitarbeiter die Möglichkeit bekommt, sich einen Ausgleich im Privatleben zu schaffen, stimmt auch die Motivation im Unternehmen. Denn eine gute Work-Life-Balance erhält die Leistungsfähigkeit und wirkt sich so ganz direkt arbeitsfördernd aus. Heutzutage ist die Versuchung für Arbeitgeber groß, die ständige Erreichbarkeit der Mitarbeiter einzufordern. Technisch ist das in den Zeiten von Smartphone und Co ja überhaupt kein Problem mehr. Zu einer arbeitsfördernden Unternehmenskultur kann eine solche Praxis aber keinesfalls beitragen.
Autorin: Eva Urban
Foto: Giuseppe Savo