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Der digitale Coach – Rezension der iPad-App: Compact Coach „Sich durchsetzen“

Die heutige Rezension ist der letzte 2011er-Beitrag in meiner Artikelserie ”Coaching und Moderation: Ankunft im digitalen Zeitalter”. Ich habe mir dafür eine „Coaching-App“ etwas genauer angeschaut.

Es muss ja nicht immer ein professioneller Coach sein. Für das eine oder andere Anliegen eignet sich vielleicht auch das Selbst-Coaching. Ich bin neugierig, wie der Haufe-Verlag das Thema auf dem (noch relativ neuen) iPad umgesetzt hat. Ich investiere also die € 2.99,- (Preisaktion nur noch bis heute Nacht) und lade mir den Compact Coach auf mein Tablet. Es gibt auch eine Version für das iPhone. Androiden und andere gehen leer aus.

Was mich erwartet ist eine dreiteilige Struktur (Selbsttest (“Parcours”) -> Wissenserwerb -> Lerntest). Die App wirkt auf mich gut strukturiert und übersichtlich. Nach Auffassung der Autoren sind es fünf Verhaltensfacetten, die bei der Stärkung der eigenen Durchsetzungsfähigkeit eine wichtige Rolle spielen:
a) Stärken zeigen
b) Klar kommunizieren
c) Überzeugen
d) Kämpfen
e) Andere für sich gewinnen

Im Prinzip ist der Ansatz der Autoren nicht verkehrt. Sie hinterfragen beim Nutzer/Coachee dessen fundamentale Glaubenssätze, machen auf Signale der eigene Körpersprache aufmerksam und geben konkrete Tipps. Mir gefällt auch, die Würze, die in der Kürze steckt, denn ich glaube mehr Umfang will kaum ein Nutzer. In Einzelfällen würde ich den Autoren zwar durchaus widersprechen wollen, doch zur Auseinandersetzung mit der eigenen Durchsetzungsfähigkeit bewerte ich die Software aus inhaltlichen Überlegungen als durchaus gelungen.

Screenshot der iPad-App "Sich durchsetzen" aus der Reihe "Kompakt Coach" vom Haufe-Verlag in Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung

Screenshot der iPad-App „Sich durchsetzen“ aus der Reihe „Kompakt Coach“ vom Haufe-Verlag in Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung

Die Umsetzung enttäuscht mich leider. Eine Mischung aus eBook und multiple Choice-Test kann mich nicht vom Hocker reißen. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum im Abschnitt „Körpersprache“ nur Fotos und keine Videos verwendet werden. Oder anderes Beispiel: Die Ergebnisse eines Selbsttestes sind weder grafisch hübsch aufbereitet noch druck- oder exportierbar. So ist es eher unwahrscheinlich, dass der Coachee mit diesen Ergebnissen „weiterarbeiten“ wird. Wir sehen hier eine Umsetzung eines Buches auf dem iPad, ohne dessen Möglichkeiten auch nur annähernd zu nutzen. Um nur ein paar Ideen zu nennen, die mir spontan einfallen:

a) Adaptives Verhalten der Software: Warum analysiert die Software nicht die Ergebnisse des anfänglichen Selbsttestes und gibt dem Nutzer spezifischere Hinweise, Herausforderungen oder Aufgaben, die besser zu ihm passen? Ich finde, gerade diese Dynamik macht den Unterschied zwischen Buch und App aus.

b) Videoanalyse (Selbst- und Fremdbild): Warum gibt es nicht die Möglichkeit ein Video von sich selbst aufzunehmen und sich anschließend hinsichtlich bestimmter Kriterien selbst zu bewerten. Das Video könnte auch von anderen Personen bewertet werden, so dass ein Vergleich von Selbst- und Fremdbild möglich würde.

Bleibt abschließend die zentrale Frage, ob die App ihren Zweck erfüllt und nützlich ist. Für Menschen, die lieber ihren Tablet PC oder ihr Smartphone zum Lesen verwenden und ein bischen Interaktivität mögen, ist Haufes Compact Coach „Sich durchsetzen“ sicher ein Tipp. Den Preis finde ich sehr fair – hier gibt es nichts zu meckern. Dem Käufer muss jedoch klar sein, dass die App ausschließlich die Wissensebene anspricht. Selbst wenn Erkenntnis der erste Schritt zur Veränderung ist, bedeutet dies noch lange nicht sich auch ändern zu können. Unsere Persönlichkeit, unsere Verhaltensgewohnheiten und unser Umfeld machen uns bekanntlich gar zu oft einen Strich durch die Rechnung. Nur wäre es auch nicht fair, von einer Software zu verlangen, was ein ausgebildeter Coach zu leisten im Stande ist. Dieser wird natürlich viel individueller auf seinen Coachee eingehen. Trotzdem denke ich, dass die Grenzen „digitalen Coachings“ noch lange nicht erreicht sind. Für mich ist beides kein entweder oder sondern ein sowohl als auch.

Guten Start ins neue Jahr – Bleiben Sie gesund!

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Dezember 31, 2011
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